Im Porträt
Dänemark
Katja Klammer
Bis heute Kult: die Wikinger
Die Wikinger sind bis heute in Dänemark Kulturgut. Vom Museum bis zu den Freilichtspielen tauchen die Dänen – und wir Besucher – in ihre Welt und die sog. Wikingerzeit ein, die etwa vom 8. bis 11. Jh. dauerte. Die Forschung tut viel, um das einseitige Image der Wikinger als blutrünstige Barbaren und Seeräuber zugunsten differenzierterer Betrachtungen geradezurücken. So unternahmen die Wikinger Raubzüge, lebten aber auch als Bauern und Fischer, machten Fortschritte in der Seemannskunst und im Handwerk. Außerdem waren sie geschickte Kaufleute. Ein Zahn, den Wikinger-Experten jedoch regelmäßig ziehen: Helme mit Hörnern haben die Wikinger nie getragen. Das größte Wikinger-Zentrum Dänemarks befindet sich in Ribe. In Roskilde gibt es außerdem ein Wikingerschiff-Museum, das auch Fahrten auf einem Wikinger-Schiff anbietet.
Eine moderne Monarchie
Zur Kultur Dänemarks gehört auch das Königshaus, dessen Wurzeln über 1000 Jahre zurückreichen. Heute hat die Königliche Familie ihre offizielle Residenz in Kopenhagen im Schloss Amalienborg. Königin Margrethe II. genießt einen hohen Rückhalt in der Bevölkerung. Ihre Offenheit, ihre Präsenz, aber auch ihre vielen künstlerischen Talente (u. a. Malerei, Übersetzung, Buchillustration und Textildesign) schätzen die meisten Dänen. Das Wohlwollen der Bevölkerung genießt jedoch auch das Kronprinzenpaar Frederik und Mary.
Das Königshaus gilt als sehr volksnah. Wer Amalienborg zur richtigen Zeit besucht, wird wie magnetisch von der regelmäßigen Wachablösung der Livgarden (Königliche Leibgarde) angezogen.
Wie fühlt es sich an, Däne zu sein?
Die Dänen gelten im Allgemeinen als eher lockere, gesellige und lebenslustige Zeitgenossen, aber ohne aufdringlich zu sein. Immer wieder wird hier das „Jantegesetz“ (Janteloven) herangezogen: Es besteht aus 10 Regeln, nach deren Quintessenz es verpönt ist, sich selbst als wichtiger, besser, klüger etc. als andere darzustellen. Das „Jantegesetz“ stammt vom Autor Aksel Sandemose (1899-1965). Ebenfalls als Teil der dänischen Seele gilt der Ausdruck „hygge“. Dieser ist schwierig zu übersetzen, bedeutet aber etwa, es sich in der jeweiligen Situation gemütlich zu machen und das Schöne zu genießen: Freunde, Kerzenschein, ein Picknick, Musik… all das ist „hygge“. Zur allgemeinen Gemütlichkeit passen auch zwei der wichtigsten Getränke des Landes: der Kaffee und das Bier.
Zahlen und Fakten: